Chinesische Akupunktur

Der Begriff Akupunktur (lat. acus = Nadel; pungere = stechen) ist eine Übersetzung der jahrtausendealten chinesischen Heilmethode „Zhen-Jiu“: mit Hilfe von Nadeln wird über bestimmte Hautreizpunkte der Energiefluß im Körper gelenkt. So wie Blut in Blutgefäßen, fließt aus chinesischer Sicht Energie innerhalb von Leitbahnen, den sog. Meridianen.

 

Die Akupunkturbehandlung in unserer Praxis erfolgt nach den Therapiegrundsätzen der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM). Im Mittelpunkt steht hierbei nicht ein einzelnes Symptom, sondern das zugrundeliegende Organ-Syndrom, auf dessen Boden es zur Ausbildung der Beschwerden kommen konnte. Aus chinesischer Sicht wird daher nicht nur ein Ast, sondern immer der ganze Stamm eines Baumes behandelt.

Basis der ganzheitlichen Behandlung ist die ausführliche Anamnese (Befragung) nach den Kriterien der TCM inklusive Puls- und Zungendiagnose. Am Ende einer solchen Anamnese steht der Name eines chinesischen Störungsmusters, wie z. B. der einer „Leber-Qi-Stauung“ oder eines „Milz-Yang-Mangels“, welches dann mithilfe eines Behandlungskonzeptes aus Akupunktur und ggf. Ernährungsempfehlung behandelt werden kann.

Sie erhalten dazu einen Fragebogen zu Ihren Beschwerden und verschiedenen konstitutionellen Eigenschaften. Diesen füllen Sie zu Hause aus und bringen ihn zum Anamnesetermin mit. 

Die Lebensenergie, das sog. „Qi“, stellt die Grundlage aller Körperfunktionen dar und bewegt sich frei in allen Organsystemen. Krankheit gilt als Stau der Energie „Qi“ innerhalb der Meridiane, wodurch es zu einem Ungleichgewicht energetischer Zustände im Körper kommt. Akupunktur stellt den harmonischen Fluss von Qi wieder her: Krankheitssymptome und Beschwerden verschwinden.

Beispiel: Die Lunge versorgt nach chinesischer Lehre u. a. die Körperoberfläche. Diese übernimmt für den Körper eine wichtige Abwehrfunktion. Folgen einer Schwäche der Lungenenergie, eines sog. Lungen-Qi-Mangels, sind demnach ein schwaches Immunsystem mit häufigen Infekten. Auch Allergien oder Asthma können Ausdruck eines Lungen- Qi-Mangels sein. Ziel der Behandlung ist also ein Ausgleich des Energie-Mangels in der Lunge.

Als ganzheitliches System zählt die chinesische Medizin zu einem Organ auch eine Fülle weiterer Lebensphänomene. So gehören z. B. zur Lunge ebenso das Gefühl der Trauer, der Geschmack „scharf“, die Jahreszeit Herbst, die Tageszeit von 3 bis 5 Uhr morgens, Haut, Dickdarm, Körperbehaarung und vieles mehr. Erkrankungen der Lunge können sich daher auch z. B. in Depressionen, Haut- oder Darmerkrankungen oder Beschwerden in den frühen Morgenstunden äußern. Hinzu kommen weitere elf Organsysteme mit einer entsprechenden Anzahl weiterer eigener Funktionen. Somit lässt sich nahezu jedes Krankheitsgeschehen auf das System der zwölf Organe zurückführen.

Wissenschaftliche Studien belegen u. a. die Freisetzung von Schmerzbotenstoffen (Endorphinen),  Hemmung der Schmerzfortleitung in Gehirn und Rückenmark, Förderung der Gewebedurchblutung, Muskelentspannung und Beruhigung des vegetativen Nervensystems.

Eine bequeme Lagerung, Wärme und Entspannung sind während der Akupunktur wichtig. Wir verwenden dazu Kissen, Decken, Wärmeträger und Heizlüfter, um die Behandlung möglichst angenehm zu gestalten. Nach dem Verteilen der Nadeln werden Sie bei Bedarf mit einem leichten Seidentuch zugedeckt.

Beim Einstich ist evtl. eine kurze minimale Empfindung zu verspüren. Wenn der Akupunkturpunkt durch weiteres Bewegen der Nadel angeregt wird, stellt sich meist ein unterschiedlich stark ausgeprägtes Gefühl ein: dumpf, ziehend, entlastend, warm oder auch strömend. Diese erwünschte Empfindung, das sog. De Qi-Gefühl, entsteht durch die Bewegung, das Losfließen des Qi im Meridian. Das sorgfältige Auslösen des De Qi benötigt Zeit und ist für eine gute Akupunkturwirkung von Bedeutung. Punktauswahl und Stimulationstechnik werden je nach Änderung des Symptombilds während der Behandlungen laufend angepasst.

Gespräch, Lagerung und Nadelung erfordern etwa 30 Minuten, die Nadeln werden hiernach weitere 20 bis 30 Minuten belassen und im Anschluß von der Arzthelferin entfernt. Rechnen Sie mit einer Gesamtaufenthaltsdauer in der Praxis von mindestens 90 min und planen Sie Ihren Termin bitte ohne Zeitdruck.

Auch die westliche Medizin befasst sich seit Langem mit den eindeutigen Behandlungserfolgen der Chinesischen Medizin. Studien zeigen, daß Akupunktur in vielen Fällen Beschwerden deutlich besser lindern kann als eine herkömmliche Therapie.

So sprechen mehr als 40% der Patienten mit chronischen Rückenschmerzen auf Akupunktur an, nur 27% auf die konventionelle Behandlung mit einer Kombination aus Tabletten und Krankengymnastik.
Bei Migräne hat eine Behandlung mit 11 Sitzungen über 6 Wochen eine bessere Wirkung als eine westliche prophylaktische, medikamentöse Therapie über 6 Monate. Akupunktur ist zudem praktisch nebenwirkungsfrei.

Akupunktur in unserer Praxis erfolgt nach den Qualitätsmaßstäben der Traditionellen Chinesischen Medizin. Eine Behandlung dieser Art ist innerhalb der engen Rahmenbedingungen der gesetzlichen Krankenversicherung leider nicht möglich.

Aus diesem Grunde nehmen wir am Modell der Kassenakupunktur nicht teil und bieten Akupunktur sowie die ggf. zuvor erforderliche Anamnese ausschließlich als Privatleistung an.

Akupunktur ist eine Serienbehandlung. Erst die wiederholte Anwendung führt zur gewünschten Wirkung. Die Erfahrung zeigt, daß meist eine Anzahl von ca. 10 Behandlungen erforderlich ist, insbesondere dann, wenn ein länger anhaltender Therapieerfolg erzielt werden soll.

Chronische Beschwerden können auch die Durchführung von 2 bis 3 Serien à 10 Behandlungen notwendig machen. Bei bestimmten Erkrankungen, wie z. B. der Behandlung von Allergien, Asthma oder Neurodermitis sollte die Behandlung in den Folgejahren wiederholt werden.

Zu Beginn einer Akupunkturserie empfiehlt es sich , ein- bis zweimal wöchentlich zu akupunktieren. Je nach Verlauf kann dann ggf. auf längere Intervalle umgestellt werden. In der Regel ist während der ersten drei bis sechs Sitzungen eine Veränderung der Beschwerden bemerkbar. Als Ausdruck der einsetzenden Akupunkturwirkung kann es innerhalb dieser Zeit auch zu einer vorübergehenden Beschwerdezunahme kommen.

Nach Abschluß einer Serie kann eine Erhaltungs-Akupunktur im Abstand von z. B. vier bis sechs Wochen sinnvoll sein, um den Behandlungserfolg zu erhalten. 

  • mehrjährige Vollausbildung (A- und B- Diplom, 2003) in Traditioneller Chinesischer Akupuktur, Chinesischer Ernährungslehre und Kräutertherapie bei der NIDM in Witten-Herdecke
  • Weiterbildung in Traditioneller Chinesischer Medizin an der Tongji Medical University, Wuhan, China
  • Auszeichnung mit dem Qualitätssiegel der Qualitätsinitiative Akupunktur
  • über 20-jährige praktische Erfahrung in chinesischer Akupunktur mit ca. 1.000 Behandlungen im Jahr

Anwendungsgebiete

sämtliche Schmerzerkrankungen
  • Migräne und andere Kopfschmerzformen
  • Rückenschmerzen
  • Schulter-Nacken-Schmerzen
  • Kniegelenksschmerzen
  • Hüft- und sonstige Gelenkschmerzen
  • Karpaltunnelsyndrom
  • Tennisarm
  • Fibromyalgie
  • Trigeminusneuralgie u. a. Gesichtsschmerzen
  • Schmerzen nach Gürtelrose
funktionelle Störungen
  • Reizdarmsyndrom
  • Reizblasensyndrom
  • Schwindel
  • Verdauungsbeschwerden
  • Herzrhythmusstörungen
  • Wechseljahresbeschwerden
  • Erektionsstörungen
allergische Beschwerden
  • Heuschnupfen
  • Hausstaubmilbenallergie
  • chronische Sinusitis
  • allergisches Asthma
  • Neurodermitis
psychosomatische Störungen
  • psychosomatische Erkrankungen
  • begleitend und unterstützend bei Krebserkrankungen
  • Erschöpfungs- und Burn-Out-Syndrome
  • Schlafstörungen
  • zur Entspannung und zum Streßabbau
weitere Beschwerden
  • Augenerkrankungen,  wie z. B. grauer Star, grüner Star, Makuladegeneration
  • Infektanfälligkeit
  • Polyneuroapthien, z. B. bei Diabetes

Kontakt

Praxis für Allgemeinmedizin
und Naturheilverfahren
Dr. med. Ivo Görlach
Friedrich-Ebert-Straße 90
42103 Wuppertal